Titelbild meines Lebens

Rock an Roller

Eine lange Geschichte die hinter diesen Bildern steht.

Text und Bilder von Brigitte Schulz. Es ist immer wieder fesselnd, wie sie mit Bilder Geschichten erzählt. Geschichten hinter den Menschen. Die Bilder lassen immer wieder Räume um eigene Gedanken zuu entwickeln und sich mit den Menschen zu beschäftigen.

And we proudly present: ROCK AND ROLLER.

“Kunst und Mobilität.” Das waren seine ersten Worte, die er mir mit auf den Weg gegeben hatte. Für dieses Shooting mit ihm. Im Rahmen unseres Selbsthilfefotoprojektes für chronisch Schmerzkranke. Christian Körtke hat viel überlebt: Herzstillstand, Burnout, Depression, Alkohol, Rücken … Immer wieder hat er sich zurück gekämpft.

Seit mehreren Jahren ist er trockener Alkoholiker. Eine starke Leistung. Zurzeit – nach der letzten Rücken-OP – geht Christian am Rollator oder an Krücken. Letztere hatten wir nun hinterm Baum versteckt und der Tretroller sollte nicht nur als origineller Rollatorersatz herhalten dürfen. Im Gegenteil:

Die Laufhilfe deutet auch daraufhin, dass Christian immer eine Möglichkeit findet, weiter zu kommen.

Seine Mitte findet Christian in der Malerei. Doch da im Volksmund nicht umsonst von brotlosen Künsten die Rede ist, verdient er die meisten seiner Brötchen mit seinem Fahrdienst. Ob Personenbeförderung (von Tür zu Tür) oder eben mal einen Koffer nach Berlin bringen – Christian fährt alle/s.

Christian trägt übrigens immer Rock. Seine diversen Outfits hat er zum Fototermin mitgebracht, da brauchte ich gar nix beizusteuern. Den Roller habe ich von meiner lieben Rehasporttrainerin bekommen, alle weiteren Requisiten stammen aus unserer guten Fotostube. Das” mit dem Staub aufwirbeln war Bernds Idee. Bernd Meyer und ich haben für diese Rock-and-Roller-Fotos also wieder mal kreativ zusammengewirkt. Als Betroffene für Betroffene und mit Betroffenen.

 

Und auch Christian möchte mit seinen Erfahrungen anderen Betroffenen helfen und hat darum die Gruppe 21 gegründet.

Die Group21 hilft Menschen wenn es kaum noch soziale Kontakte gibt, Geld nicht reicht, Fahrten nicht finanziert werden können, wenn es eigentlich an allem fehlt. So ist das Projekt Group21 an den Start gegangen und immer mehr Menschen unserer Region interessieren sich und möchten Angebote nutzen.

Die Group21 wird zu einem Verein, die Gründungsversammlung steht kurz bevor. Über die genauen Angebote werde ich hier berichten. Wer mit helfen möchte ist herzlich eingeladen an den ersten vorbereitenden Sitzungen teil zu nehmen.

Vielleicht möchte jemand die Arbeit auch nur durch finanzielle Hilfe unterstützen, so steht dem natürlich nichts im Wege und jeder Euro kann helfen es Menschen zu ermöglichen wieder an einem sozialen Leben mit Menschen teil zu haben.

Deine Spende hilft